Erstmals mehr als 10 Milliarden Euro Gesamtbudget des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks

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Erstmals wird der Gesamtetat von ARD, ZDF und Deutschlandradio über 10 Milliarden Euro betragen. Dies ergibt sich aus den Haushaltsplänen der öffentlich-rechtlichen Sender für 2023, so die Berechnung des Instituts für Medienpolitik (IfM). Die Addition der Zahlen aus den Haushaltsplänen ergibt für das laufende Jahr eine voraussichtliche Ertragssumme von 10,027 Milliarden Euro. Davon entfallen auf die neun ARD-Anstalten 7,250 Milliarden Euro, auf das ZDF 2,501 Milliarden und das Deutschlandradio 276 Millionen Euro. Die Einnahmen stammen aus dem Rundfunkbeitrag (zu rund 85 Prozent), aus Werbung und Sponsoring sowie aus sonstigen Erträgen. Der Rundfunkbeitrag in Deutschland beträgt aktuell 18,36 Euro pro Monat und Haushalt.

Das Gesamtbudget des umsatzstärksten öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems der Welt betrug 1995 noch 5,9 Milliarden Euro; 2017 waren es 8,8 Milliarden. Von 1995 bis 2023 haben sich die Gesamteinnahmen von ARD, ZDF und Deutschlandradio somit um 4,1 Milliarden Euro und damit um rund 70 Prozent erhöht. Der inflationsbedingte Kaufkraftverlust betrug in diesem Zeitraum 38 Prozent.

Zum Vergleich: Der Gesamtumsatz der britischen BBC lag im Jahr 2022 bei 6,25 Milliarden Euro (5,3 Milliarden britische Pfund). Die 1922 zunächst auf private Initiative hin gegründete BBC galt lange Zeit als kulturelles Vorbild auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland, ist in den letzten Jahren aber zunehmend unter den politischen Druck der konservativen Regierungen in Großbritannien geraten. France Télévisions kam 2021 auf etwa 2,8 Milliarden, die italienische Rundfunkanstalt RAI auf 2,5 Milliarden Euro Gesamteinnahmen.

Quelle: mediadb.eu/rankings